Wechselspiel von Kontext/Kontextur


1 Die Konzeption des Kontextes in der Context Logic

Ein wichtiger Schritt in Richtung einer Formalisierung der Logik der natürlichen Sprache wurde von Goddard und Routley in dem umfassenden Werk The Logic of Significance and Context" geleistet. Es wird in aller Deutlichkeit gezeigt, daß eine wahr/falsch-Logik dem natürlichen Sprachgebrauch nicht entspricht. Außerhalb von wahren und falschen Aussagen gibt es immer auch nonsignifikante, d.h. sinnlose Aussagen, die für das Funktionieren der Sprache notwendig sind.

Die klassische Logik teilt die Aussagen ein in: (sinnvoll- sinnlos) und (wahr-falsch) und behandelt nur die wahr/falsch-Aussagen im Bereich der sinnvollen Aussagen.

Der Versuch, die sinnlosen Aussagen einfach unter die falschen zu subsumieren, ist aus einem leicht einzusehenden Grund zum Scheitern verurteilt. Würde man dies tun, dann müßte, analog zu den echten falschen Aussagen auch für die sinnlosen gelten, daß ihre Negation eine wahre Aussage darstellt. Dies ist aber nicht der Fall. Wie man sich leicht am Beispiel klarmachen kann:

Gegeben sei die Aussagen : Alle rechtwinkligen Dreiecke sind gelb". Diese Aussage ist sinnlos, da den Dreiecken als abstrakten geometrischen Entitäten prinzipiell keine Farbe entnommen kann. Würden wir diese Aussage negieren, so könnten wir dies einmal so tun, indem wir die ganze Aussage negieren: Nicht alle rechtwinkligen Dreiecke sind gelb."; oder aber Alle rechtwinkligen Dreiecke sind nicht gelb.". Beide Sätze sind aber nicht als wahre Aussagen" aufzufassen.

Die logic of significance ist dagegen dreiwertig mit den Werten wahr", falsch", sinnlos". Sie bemüht sich das Sinnlose auszuschließen bzw. es kurzschlüssig unter das Falsche zu subsumieren, sondern versucht das Sinnlose in den Kalkül zu integrieren. (Siehe auch Blau, 1978)

Die logic of significance wird zusammen mit der context logic aufgebaut: Natürlich-sprachliche Aussagen sind nicht nur wahr", falsch" oder sinnlos", sondern ihr Wahrheitswert hängt auch vom Kontext ab, in dem sie realisiert werden.

In der zweiwertigen wie in der mehrwertigen Logik gelten die Gesetze unabhängig vom Kontext. Die Einführung des Kontextbegriffes in die Logik ist eine echte Bereicherung. Die Frage, die es zu entscheiden gibt, ist die, ob der Kontextbegriff derart in die Logik ei